Mode aus Schweden ist weitaus mehr als H&M. Die Weltmarke hat ihre Wurzeln im Norden von Europa und ihr Erfolg zeigt, was Mode aus Schweden auszeichnet. Minimalistisch, funktional und zurückhaltend treffen bei den bekannten Labels auf unkonventionell und extravagant. Dieses Spiel mit Gegensätzen beherrschen die Modeschöpfer aus Schweden perfekt. Stets elegant, ohne besonders aufdringlich zu sein, erfreut sich die Kleidung im schwedischen Design einer großen Bekanntheit und Beliebtheit.
Praktisch, funktional und doch kleidsam
Der Anlass bestimmt noch immer die Kleidung. Dies ist in Schweden wie in allen anderen Ländern auch. Im Alltag muss die Kleidung vor allem funktional sein, denn Temperaturschwankungen und Wetterumschwünge sind keine Seltenheit. Selbst hier gelingt es den großen und kleinen Marken in Schweden die praktischen Bedürfnisse mit einem ansprechenden Design zu verbinden. Fjällräven, Haglövs, Icebug oder Woolpower liefern Produkte in hoher Qualität, die Aussehen und Funktionalität in Einklang bringen.
Fashion: Elegant, unaufdringlich und umweltbewusst
Schweden und Skandinavier generell wissen sich stilvoll und elegant zu kleiden. Marken wie Filippa K, Acne, Björn Borg, J. Lindeberg, KRISS und Nudie Jeans sind längst auf dem Weltmarkt vertreten und punkten mit ihrer Farbgebung und ihrer Eleganz. Dabei werden auch ökologische Aspekte nicht aus den Augen verloren. Nudie Jeans steht für Göteborgs Indie-, Sub- und Underground-Kultur und ist besonders nachhaltig. Diesem Vorhaben haben sich mittlerweile viele Label aus Schweden verschrieben, um Fast Fashion den Kampf anzusagen.
Fjällräven gilt als eine der umweltfreundlichsten Marken der Mode- und Outdoorbranche. Der Einsatz von recycelten Materialien gehört für das Unternehmen zum Alltag. Schwedisches Design steht für Mode mit nachhaltigen Werten.
Kleine Labels mit großem Anspruch
Neben den etablierten Namen wächst eine neue Generation schwedischer Labels heran. Dedicated aus Stockholm verbindet Streetwear mit Fair-Trade- und Bio-Materialien, Blanche überzeugt mit zeitlosen Basics, I Dig Denim setzt auf robuste Denim-Mode aus recycelten Stoffen.
Was diese jungen Labels eint: Sie setzen auf moderne Produktionsmethoden, die Nachhaltigkeit und Flexibilität verbinden. Print-on-Demand hat die Spielregeln verändert. Statt Kollektionen in Tausender-Stückzahlen vorzuproduzieren und auf Verkauf zu hoffen, wird nur hergestellt, was tatsächlich bestellt wird. Das Prinzip ist einfach: Der Kunde bestellt online, die Bestellung geht an eine Produktionsstätte in der EU – oft in Lettland, Polen oder Portugal – und das Kleidungsstück wird individuell gefertigt und direkt verschickt.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Keine Lagerkosten, keine Überproduktion, kein Vernichten unverkaufter Ware. Gerade in einer Branche, in der jährlich Millionen Tonnen Textilien im Müll landen, ist das ein wichtiger Schritt. Für Gründer bedeutet es zudem: Geringe Einstiegshürden, kein Risiko durch Vorfinanzierung großer Stückzahlen, volle Konzentration auf Design und Kundenwunsch.
Diese Produktionsweise passt besonders gut zum schwedischen Designverständnis: Weniger ist mehr. Klare Linien, hochwertige Materialien, zeitlose Schnitte statt schnelllebiger Trends. So entstehen Kleidungsstücke, die Jahre überdauern – das Gegenteil von Fast Fashion.
Für junge Designer stellt sich heute nicht mehr nur die Frage nach der Produktion, sondern auch nach dem Vertrieb. Ein eigenes Ladengeschäft in Stockholm oder Göteborg? Die Mieten in den Innenstädten sind hoch, das Risiko groß. Viele setzen deshalb auf alternative Wege: Pop-Up-Stores für begrenzte Zeit, Verkauf über Concept-Stores oder den direkten Weg zum Kunden über den eigenen Online-Shop. Letzteres bietet den Vorteil, ohne hohe Fixkosten zu starten und von Anfang an überregional – oder sogar international – präsent zu sein. So können Designer ihre Ideen verwirklichen, ohne sich finanziell zu übernehmen.








